Die Junge Union Esslingen sieht sich durch die Anmeldezahlen in ihrer kritischen Haltung zur Gemeinschaftsschule bestätigt: In Esslingen hatten sich jeweils 41 Schüler für die Gemeinschaftsschule und die Werkrealschule entschieden, während gleichzeitig die Esslinger Gymnasien neue Rekorde bei der Bewerberzahl verzeichnen.
„33,5 % haben sich für die Realschule, 56,5 % für das Gymnasium und lediglich 5 % für Gemeinschaftsschule entschieden“, wie der JU-Vorsitzende Heiko Fuchslocher erklärt. Das als Erfolg für die Gemeinschaftsschule zu verbuchen sei hochgradig peinlich. „Das ist ein klares Zeichen für die Verunsicherung der Eltern“, so Fuchslocher weiter. „Während an anderen Schulen Klassen übervoll sind, gibt es an der Gemeinschaftsschule aktuell eine Klasse mit 20 und eine mit 21 Schülern.“
„Es mag sein, dass es ein gewisses Interesse an Gemeinschaftsschulen gibt“, wie der bildungspolitische Sprecher der JU, Hannes Griepentrog, einräumt. „Die hanebüchene Idee, alle Esslinger Haupt- und Realschulen in Gemeinschaftsschulen umwandeln zu wollen, ist aber schon jetzt an der Realität gescheitert.“
Gleichzeitig fordert die JU, weiterhin die Investitionen in die Schullandschaft zu tätigen. „Wir befürchten, dass nun seitens der Stadt versucht wird, die Gemeinschaftsschulen attraktiver zu machen, indem man die Investitionen in den anderen Schulen herunterfährt“, befürchtet der stellvertretende Vorsitzende Christoph Schmidt. Dies müsse im Sinne der Schülerinnen und Schüler jedoch auf alle Fälle verhindert werden, sonst drohe ein Leistungsverlust des Schulsystems. In den nächsten PISA-Studien würde man dann wohl auf einem Niveau mit Nordrhein-Westfalen und Konsorten landen.